Vorgeschichte und Entstehung
Vorgeschichte und Entstehung der Rasse

Der kynologische Anfang wird auf die Zeit vor ca. 10.000 Jahren geschätzt. Schätzung erfolgt anhand von Knochenfunden der ersten Haushunde (Torf- und Pfahlspitz), deren Alter man durch die Bestimmung des Karbongehaltes (Zerfall des Kohlenstoffs) ermitteln kann.

Als Ahnherr aller doggenartigen Hunde gilt die Tibetdogge. Alexander der Große brachte von seinem Zuge nach Indien große, doggenartige Hunde mit, die wahrscheinlich die Ausgangsbasis für die Zucht der Molosser bildeten. Später wurden solche Hunde auch an Römer weitergegeben. Sie galten so lange unbesiegbar, bis im 3. Jahrhundert n. Ch. britannische Doggen auftauchten. Diese waren stärker und breitmäuliger und verdrängten auch nach und nach die Molosser, wurden mit diesen gekreuzt und nahmen deren Namen an. Aus den britannischen Doggen wurden die Mastiffs gezüchtet, die je nach Verwendung ihr Aussehen in Größe und Schwere hatten.

 Aber auch die Kelten hatten bereits vor der römischen Besatzungszeit schwere, große Hunde. Diese wurden neben der Verteidigung von Hab und Gut auch für die Jagd auf Wildschweine und Bären benutzt. Von dieser Verwendung abgeleitet erhielten sie auch ihren Namen: Sau- und Bärenbeißer. So wurden im ganzen Kontinental – Europa und Britannien starke breitmäulige Hunde gezüchtet. Je nach Verwendung waren sie von kleiner und großer Gestalt. So entstand in Mitteleuropa der Große oder Danziger Bullenbeißer, und der Kleine oder Brabanter Bullenbeißer. Der Große oder Danziger Bullenbeißer fand mehr im Norden Deutschlands und Polen zur Jagd auf Großwild seine Verwendung, während sich in den waldreichen Gebieten am nördlichen Rand der Alpen der Kleine bzw. Brabanter Bullenbeißer vorteilhafter für die Jagd auf Wildschweine zeigte, da er durch seine Mittelgröße wendiger war.
Dieser Bullenbeißertyp gilt als der unmittelbare Vorfahre unserer Boxer. Eines hatten aber beide Schläge gemeinsam: Sie waren immer einfarbig gelb oder gestromt ohne Weißzeichnung und hatten die verkürzten Schnauzen. Zu jener Zeit entstanden die typischen Merkmale des Bullenbeißers. Durch die fortschreitende Verkürzung des Oberkiefers, entstand der Vorbiss.

Mit der französischen Revolution wurden die Fürstentümer in Deutschland aufgelöst und damit ging die Zucht der Hunde für die Jagd zurück. Als Helfer der Metzger beim Viehtreiben wurde eine neue Verwendung der Bullenbeißer gefunden. Die neue Aufgabe bewahrte ihn vor dem Aussterben. Sehr selten ließ der Besitzer einer Bullenbeißerhündin diese auch von einem Bullenbeißerrüden decken. Durch die Vermischung mit dem importierten englischen Bulldog, der seinem deutschen Vetter mehr ähnelte als es heute der Fall ist, nahm er von diesem auch das schwere Gebäude, den kurzen massiven Kopf und die Weiße Farbe an.
Flemming beschrieb in seinem Buch >>Der vollkommene deutsche Jäger<< im 18. Jahrhundert erstmalig die doggenartigen Hunde und die Bullenbeißertypen. In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts begann in Deutschland die Rassezucht.
Der Name BOXER taucht erstmalig zwischen 1860 und 1870 auf. Zusammen mit seinen Freuden König und Höppner trat Roberth in München systematisch für die Reinzucht des Boxers ein. Dank seiner Bemühungen wurden erstmalig 1895 auf einer St. Bernhard-Schau in München in einer Versuchsklasse auch Boxer ausgestellt.
Den 1. Preis erhielt >>Mühlbauer’s Flocki<<, der auch später als erster in das Zuchtbuch eingetragen wurde.
In diesem Jahr gründeten die Herren Roberth, Höppner und König den BOXER-KLUB.
Sie versuchten die verschiedensten Typen, die alle unter der Bezeichnung Boxer liefen, zur Reinzucht zu bringen. Der starke Einfluß des Bulldogs in der Zucht verhalf dem damaligen Boxer zur Verbesserung des Typs. Auf der Ausstellung im Gründungsjahr wurden ca. 50 Boxer gezeigt. Es war also eine gewisse Breite an Zuchttieren vorhanden, dennoch begründen sich die Blutlinien aller heutigen Boxer fast ausschließlich auf vier Tiere.

 Diese vier Hunde, welche für die Boxerzucht bedeutungsvoll wurden, waren die Rüden >>Wotan 46<<, ein gestromter Hund mit schlechter Hinterhand aber typischem Kopf, der auch seine Nachzucht mit seinen Vor- und Nachteilen prägte; sowie >>Flock St. Salvator 14<<, ein gelber Rüde mit gutem Gebäude ein Repräsetant des Zukunftstyps. Höhergestellt als die damaligen Boxer, vereinte er Kraft und Adel.
Die Hündinnen waren >>Mirzel 44<<, eine rotgelbe Hündin und >>Meta v. d. Passage 30<<, eine Scheckenhündin mit großer Fruchtbarkeit, die in Verbindung mit den beiden Rüden hervorragende Nachzucht brachte. Die Verpaarung dieser vier Hunde miteinander und deren Nachkommen in Inzucht untereinander, bildeten die Grundlage für die künftige Zucht.
1904 wurde das erste Stammbuch des Boxer-Klubs herausgegeben. Jeder Hund, der die Note LE (lobenswerte Erscheinung = gut) erhielt, wurde ins Zuchtbuch eingetragen. Seine offizielle Anerkennung als Gebrauchshund fand der Boxer im Jahr 1924.
Der bis auf geringfügige Änderungen heute noch gültige Rassestandart wurde im Jahre 1905 erstellt.
           
                                                                                                 
                                                           
** Aktualisiert am 25.04.2011 **
 
 
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